1. Tag
Einführung in die Wertermittlung/Grundlagen:
- Aufgabe und Systematik der Wertermittlung von Immobilien
- Rechtlicher Rahmen der Immobilienbewertung, insbesondere Definition und Bedeutung des Beleihungswerts in der Kreditwirtschaft, insbesondere BelWertV, PfandBG, KWG, Solvabilitätsverordnung
- Verkehrs-/Marktwert nach BauGB
Das Grundstück und seine Bebaubarkeit:
- Bauplanungs- und baurechtliche Aspekte der Grundstücksbewertung
- Maß der baulichen Nutzung GRZ und GFZ
- Bodenrichtwerte richtig anwenden und anpassen
- Berücksichtigung der Lagequalität sowie von Über-und Unterausnutzungen des Grundstücks
2. Tag
Sachwertverfahren - Bewertung von Ein- und Zweifamilienhäusern:
- Bewertungssystematik des Sachwertverfahrens
- Überblick über Baustoffe und Baukonstruktionen, Gebäudebeschreibung
- Anwendung der Normalherstellungskosten NHK 2010
- Ermittlung der Bruttogrundfläche gem. DIN 277/NEU als Basis der Baukostenkalkulation
- Gesamt- und Restnutzungsdauer der baulichen Anlagen
- Alterswertminderung und Berücksichtigung von Modernisierungen
- Umgang mit Marktanpassungsfaktoren in der Marktwertermittlung
- Inhalt und Aufbau von Beleihungswertgutachten
- Darstellung der Befundtatsachen
- Notwendigkeit und Umfang der Begründung der Wertansätze
- Praktische Übung zur Gutachtenerstellung
3. Tag
- Bewertung von Eigentumswohnungen
- Grundzüge des Wohnungseigentumsrechts
- Bedeutung von Teilungserklärung und Teilungsplan für die Immobilienbewertung
- Bewertung im Vergleichswertverfahren
- Auswahl geeigneter Vergleichswerte
- Anpassung an die zu bewertende Wohnung
- Berücksichtigung von Mietverhältnissen
- Besonderheiten bei Aufteilungsobjekten
Ertragswertverfahren:
- Bedeutung des Ertragswertverfahrens in der Beleihungswertermittlung
- Ermittlung nachhaltig erzielbarer Mieterträge, insbesondere Auswertung von Mietspiegeln
- Anforderung an Nachhaltigkeit und Zulässigkeit der Erträge
Bewirtschaftungskosten, Definitionen und Ansatz: - Unter besonderer Berücksichtigung der Anlage 1BelWertV
- Bedeutung und Auswirkung der Bodenwertverzinsung
- Der Kapitalisierungszinssatz als wesentliches Element der Beleihungswertermittlung
- Kapitalisierungszinssatz versus Liegenschaftszinssatz
Es schließt sich eine Vertiefungsphase und Zeit zur Erstellung des Gutachtens an.
4. Tag und 5. Tag vormittags:
Fortsetzung Ertragswertverfahren:
- Berücksichtigung mietvertraglicher Bindungen
- Vorgehensweise bei Restnutzungsdauern unter 30 Jahren (§ 13 Abs. 2 BelWertV)
- Berücksichtigung anteiliger, gewerblicher Mieterträge
- Umgang mit Over- und Underrent
Besprechung der von den Teilnehmer(n)/-innen erstellten Gutachten (Klärung zwischenzeitlich aufgetretener Fragen, stichwortartige Wiederholung der Tage 1-3)
Berücksichtigung von dokumentierten Baumängel und Bauschäden bei der Beleihungswertermittlung
Repetitorium anhand von Praxisbeispielen und Übungsaufgaben/Prüfungsvorbereitung
5. Tag nachmittags und 6. Tag optionaler Baustein Erbbaurecht:
- Erscheinungsformen und wirtschaftliche Bedeutungen des Erbbaurechts
- Grundzüge des Erbbaurechts/Erbbaurechtsvertrag lesen und verstehen
- Gesetzlicher und vertraglicher Inhalt des Erbbaurechtsvertrages
Der Erbbauzins: - Bestimmtheitsgrundsatz des Erbbauzinses
- Berücksichtigung von Wertsicherungsklauseln
- Ermittlung des gesetzlich und vertraglich geschuldeten Erbbauzinses
Der Erbbauzins als Vorlast: - Auswirkungen von Stillhaltererklärungen auf den Beleihungswert
- Das Bewertungsmodell der WertR06
- Grundzüge zur Bewertung des Erbbaurechts und des mit dem Erbbaurecht belasteten Grundstücks
- Das Münchener Modell nach Werth als Ausgangspunkt der Beleihungswertermittlung für bebaute Erbbaurechte unter Berücksichtigung des BaFiN Rundschreibens 13/2009
- Praxisbeispiele und Übungen zur Anpassung des Erbbauzinses und zur Ermittlung des Beleihungswertes des Erbbaurechts
7. Tag
Prüfungstraining (optional): Prüfungssimulation
8. Tag
schriftliche Prüfung